E Konzernvernichtung
I. VORBEMERKUNG ZU II. - III. - IV.Unabhängig von vorstehender Feststellung wird darauf hingewiesen, nachfolgende „Herrschaften“ waren
KEINE FREUNDE VON PROF. WALTER UND DER WALTER BAU GRUPPE
Die meisten der obigen „Herrschaften“ wurden mittlerweile aus ihren Ämtern entfernt.
Viele Milliarden Verluste wurden unter ihrer Verantwortung verursacht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Alle nachfolgenden Texte geben die persönliche Meinung und das individuelle Gefühl der Verfasser wieder, soweit die einzelnen Feststellungen nicht auf belegbaren Fakten, auf Beweisunterlagen, auf Berichten, auf Erlebtem und auf Aussagen Dritter basieren. Alles hier Gedruckte wurde schon gesagt in Aufsichtsratsitzungen, in Hauptversammlungen und in Pressekonferenzen. |
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II. WIE KAM ES ZUR INSOLVENZ DER WALTER BAU AG? (ZERSTÖRUNG EINES GESUNDEN UNTERNEHMENS)
1. Bei einem Menschen heißt es Mord, bei einer gesunden Firma sprechen viele z. B. bezüglich dem, was bei WALTER BAU geschah, von Wirtschaftsverbrechen.
2. Wer die wahren Hintergründe und die Fakten bei der Insolvenz der WALTER-Gruppe kennt, der denkt unwillkürlich an Bankendiktatur, an Raubrittermethoden, an Raubtier Kapitalismus und an Wirtschaftsverbrechen.
3. Jeder aufrechte Mensch, jeder Bürger in unserem Land, der die wahren Hintergründe und die Fakten der Insolvenz der WALTER BAU AG kennt, ist über diesen Vorgang äußerst empört, entsetzt und zweifelt an der gesellschaftspolitischen Verantwortung der Banken.
4. Viele Bankkunden - vom Privatmann über Handwerker, Freischaffende bis hin zum mittelständigen Unternehmer, also die SU – Selbständigen Unternehmer - sind immer mehr verärgert - über die unseriösen Methoden vieler Banken
- über die Geldgier, um nicht zu sagen, das Raubrittertum vieler Banken.
5. Viele Selbständige Unternehmer, sehr viele Handwerker, Freischaffende und die meisten Mittelständler verurteilen aufs Schärfste - die Selbstherrlichkeit, die Überheblichkeit und die Arroganz vieler Bankmanager und ihrer (um mit „Lenin“ zu sprechen) „nützlichen Idioten“.
- das Anti-Unternehmertum, die Raffgier und die Raubtier-Methoden vieler Bank-Vorstände, die zu Tätern werden und sich perverserweise noch Banker und sogar Unternehmer nennen.
Viele ehrliche und fleißige Handwerker, Freischaffende, Klein- und Mittelstandsunternehmer leiden unter den selbstgefälligen Willkür-Aktivitäten solcher kleinen und großen Bankangestellten.
Viele Banken in Deutschland sind heute in ihrer Raffgier nach 20 - 30 % Eigenkapitalverzinsung zur totalen Belastung und zum Vernichtungsübel des Handwerks, der Freischaffenden und des Mittelstandes, ja langfristig sogar unseres ganzen Wirtschaftssystems geworden.
6. Von solchen „Tätern“ und „Bankern“ wurde die WALTER BAU ohne Not entweder gezielt und geplant oder durch Anti-Unternehmertum systematisch zugrunde gerichtet.
7. Wer die Hintergründe und die Fakten der Insolvenz von WALTER BAU AG kennt, kommt unwillkürlich zur Meinung: - das war alles kein Zufall,
- so viele systematische Zufälle gibt es nicht.
Jeder, der nachdenkt, stellt sich die Frage - nach einem Komplott,
- nach einer konzertierten Aktion,
- und nach dem Warum.
8. Wie konnte nun alles geschehen? - siehe Veröffentlichung in der FAZ vom 22.02.2006 (Hintergründe zur Insolvenz der WALTER BAU AG)
- siehe nachfolgende Texte
9. Im Herbst 1999 wurde gezielt versucht, Prof. WALTER zu überreden – um nicht zu sagen zu zwingen – er sollte mit seiner WALTER-Gruppe mitwirken, gemeinsam mit einer Bank und mit anderen (namentlich benannten) Bau-Konzernen unter Einbeziehung der völlig maroden Firma Holzmann einen der weltweit größten Baukonzerne zu schmieden.
Die zunächst schmeichelhaft vorgetragenen „Verlockungen“ waren so überheblich, plump und durchschaubar (anscheinend sollte Holzmann „gerettet“ werden), dass ein Vollblut-Unternehmer wie Prof. WALTER -auch nach der ihm eingeräumten Bedenkzeit- nur ‚Nein‘ sagen konnte. Die bei der endgültigen Absage durch Prof. WALTER im Dezember 1999 ihm gegenüber geäußerten Feststellungen einer Bank waren dann weniger schmeichelhaft, dafür aber unmissverständlich.
10. Im Frühjahr 2000 reduzierte die Deutsche Bank die Bürgschaftslinien der WALTER BAU. Viele andere Banken folgten. Einige Banken blieben solange fair, bis auch sie „gezwungen“ waren, ihre Bürgschaften zu kürzen.
11. Allem Anschein nach gab es bei bestimmten Banken gewisse „Leute“, welche nur darauf warteten, bis Prof. WALTER einen Fehler begeht oder einen geeigneten Grund zum Handeln liefert.
Die Gründe hierfür waren je nach "Banker" - mehr im emotionalen Bereich oder
- mehr "bankstrategisch" begründet.
12. Die emotionalen Gründe für die „Täter“ könnten sich wie folgt darstellen: - Prof. WALTER hatte in der Deutschen Wirtschaft und in der Gesellschaft sehr hohes Ansehen.
- Seine Meinung hatte Gewicht und die deckte sich nicht immer mit den stromlinienförmigen Anpassern in unserer Harmonie-Gesellschaft.
So ließ sich Prof. WALTER, obwohl er seit vielen Jahren - Präsident der Deutschen Bauindustrie
- Vice-Präsident im BDI und
- in vielen Aufsichtsräten und Beiräten vertreten war
nicht in ganz gewisse, bestehende Kreise der sog. „Deutschland AG“ einbinden. Prof. WALTER wollte immer und in jeder Beziehung frei sein im Denken, im Reden, im Handeln. Er war weder manipulierbar noch instrumentalisierbar.
Prof. WALTER war grundsätzlich für nachhaltige Langzeitplanung, besonders in der Unternehmensführung. Er war ein Gegner von kurzzeitigem Denken, Planen und Handeln. Prof. WALTER lehnte deshalb aus tiefer Überzeugung das oftmals vorhandene 3- bis 5-Jahres-Denken vieler Manager, insbesondere von „Bankern“ ab. Prof. WALTER war auch ein starker Gegner der unheilvollen shareholder-value-Strategie. (Diese diente seiner Meinung nach nur der Spekulation hohen Managergehältern und gierigen Boni- und Abfindungszahlungen)
Seine Meinung zur Unternehmensbewertung durch Ratinggesellschaften durch Studienabgänger welche auf großteils falschen, unsozialen, betriebswirtschaftlich schädigenden und volkswirtschaftlich zerstörenden Bewertungskriterien aufbauten war hinlänglich bekannt. Aktienkursmanipulation und Börsenkurssteigerungen durch Massenentlassung bezeichnete Prof. WALTER als perverse Entartung eines neuen Managerismus. Zig-millionenfache Managergehälter bezeichnete Prof. WALTER als risikolose Selbstbedienungsmentalität hochbezahlter 5-Jahres-Söldner.
Aus diesen und vielen anderen Gründen verhinderte Prof. WALTER, dass in seinen Aufsichtsräten Vertreter von Großbanken saßen.
Prof. WALTER konnte sich diese Praxis leisten, weil weder er privat noch seine Firmen-Gruppe Bankkredite in Anspruch nahmen. Nie hielt er es für möglich, dass man ihn mit Bürgschaften zugrunde richten kann.
Diese Verhaltensweise von Prof. WALTER nahmen ihm manche sog. „Banker“ übel.
Schließlich gab es auch noch den einen oder anderen Herrn bei der einen oder anderen Bank, welcher in seiner individuell gepflegten Egomanie kaum mehr in der Lage war, seine ganz persönliche Abneigung Herrn Prof. WALTER gegenüber zu verbergen. Diese fehldisponierten Herrschaften warteten in ihrer negativen Haltung gegen Prof. WALTER anscheinend nur auf die passende Gelegenheit, Herrn Prof. WALTER ihre Macht zu zeigen.
Die ersten Baustellenverluste, die Fusion WALTER BAU mit Heilit + Woerner und die Ankündigung der Fusion mit Dywidag waren die erste Gelegenheit, von Gefahr für die Banken zu sprechen.
13. Die wirtschaftlichen Gründe für die „Täter“ waren wichtig und sehr durchsichtig.
Neben dem emotionalen Täter unter „Bankern“ gab es auch die rein wirtschaftlich getriebenen „Täter“. Diese Herrschaften leben in dem Wahn, Ihrer Bank Gutes zu tun, wenn sie Kunden ausbeuten, wenn sie diese so behandeln, dass ihnen die Luft ausgeht. Diese Täter sind ebenso gefährlich und für unser Wirtschaftssystem ebenso schädlich wie die emotionalen Täter. Sie schaden sogar ihrer eigenen Bank.
Solche Leute waren bei der Zerstörung der WALTER BAU anscheinend auch am Werk. Diesen Herrschaften fehlte jegliches Augenmaß und Gefühl für das Machbare und das absolut Schädliche.
Diese „Täter“ reduzierten im Mai 2000, obwohl zu diesem Zeitpunkt die WALTER-Gruppe über ca. 3,0 Mrd. DM liquide Mittel verfügte, die Bürgschaftslinien für die WALTER BAU soweit, dass diese völlig aktionsunfähig wurde.
Diese „Täter“ legten alle wichtigen und wertvollen Vermögenswerte der WALTER BAU (Immobilien und Beteiligungen) als Pfandgut fest, so dass die WALTER BAU hierdurch zusätzlich handlungsunfähig wurde. Diese „Täter“ forderten vom Management der WALTER BAU für nahezu jede mehr oder weniger wichtige Tagesentscheidung so lange Zustimmung durch den Bankenpool bis hierdurch die WALTER BAU handlungsunfähig war. Erst als die Herrschaften begriffen, dass sie in ihrer Inkompetenz völlig überfordert waren und durch ihr Tun in die Haftung gerieten, reduzierten sie die Zustimmungszwänge. Doch reichte dies nicht aus und es war zu spät, um große Verluste zu vermeiden.
Leider waren die „großen Vorstände“ der Banken zunächst anscheinend soweit von diesem Geschehen entfernt, dass sie in ihrer „Nicht-Zuständigkeit“ dieses vernichtende Tun ihrer Beauftragten nicht mitbekamen, obwohl es sich hier um Größenordnungen handelte, wo jeder einzelne Vorstand als Gesamtorgan haftet und informiert sein hätte müssen.
Ein Management-System (auch das einer Bank) funktioniert jedoch nur dann, wenn der zuständige Vorstand sich auch tatsächlich um solche Angelegenheiten, also um das Tagesgeschäft, persönlich kümmert und deswegen auch informiert ist und demgemäß entsprechend in seinem Gremium berichtet.
Im Falle WALTER BAU gab es leider zu viele „nicht zuständige Vorstände“, die sich anscheinend nicht -wie nötig- kümmerten und deshalb die nächste Ebene entsprechend gewähren ließen. Ob nun die Zerstörung der WALTER BAU gewollt oder schlechte Organisation in der einen oder anderen Bank war, ist unbekannt. Fest steht, bei einem Dr. Herrhausen wäre so etwas nicht passiert.
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14. Und was geschah nun wirklich im Schatten dieses Überheblichkeitsmanagements?
Mit den ersten Verlustmeldungen auf einzelnen Baustellen der WALTER-Gruppe mit der Fusion der WALTER BAU mit Heilit + Woerner und mit der Ankündigung der Fusion WALTER BAU mit Dywidag sah man bei der Deutschen Bank anscheinend nun die Gelegenheit zum Handeln gekommen. Nun konnte man Prof. WALTER und seine Firmen-Gruppe in den Griff bekommen und alle Werte - Immobilien, Beteiligungen usw. - als Pfand übernehmen. Jetzt musste man nur richtig handeln.
Was war zu tun?
"Richtig vorgehen" war die Devise. Die Strategie war anscheinend:
- WALTER BAU durch Kündigung der Bürgschaften in Not bringen und bankabhängig machen.
- Aus WALTER BAU so viel wie legal möglich herauszuholen.
- Die größtmögliche Sicherheit für die Banken schaffen durch Verpfändung aller Vermögenswerte (Immobilien und Beteiligungen) - egal was mit WALTER BAU passiert.
- So viel und so schnell wie möglich Avale – also Bürgschaften – zurückholen
- um hierdurch Verbesserung der Ratingposition (Abbau des "klumpen Risiko Bau") zu erreichen. - Abholung aller „möglichen“ Bargelder.
- Und schließlich alles der Öffentlichkeit so gut wie möglich als Sanierung zu verkaufen.
Hierfür musste die WALTER BAU als kranke Firma –also als großes Risiko-, die beiden Fusionen mit Heilit + Woerner und mit Dywidag als unternehmerische Fehler und Prof. WALTER als der Übeltäter– als der unheilvolle Drahtzieher dargestellt werden.
Und wie ging man nun vor?
Kredite hatte die WALTER-Gruppe nicht. Hier war kein Angriffspunkt. Avale – also Bürgschaften – waren das Mittel der Wahl.
Im Frühjahr 2000 reduzierte sodann die Deutsche Bank quasi über Nacht die Bürgschaftslinien der WALTER BAU so stark, dass die Firma kurzfristig völlig aktionsunfähig war.
Einige seriöse Banken versuchten anfänglich, das sich hieraus ergebende und jedem Verantwortungsbewussten bekannte Desaster zu verhindern.
Die meisten anderen Banken folgten schließlich dem ungeschriebenen Gesetz (nichts gegen die Deutsche Bank) und kündigten ebenfalls die Bürgschaftslinien.
Damit war die WALTER BAU über Nacht völlig aktionsunfähig. Jede Baufirma, jeder Baukonzern beansprucht nämlich Bürgschaften. Auch die WALTER-Gruppe. Keine Baufirma kann ohne Bürgschaften existieren.
Also der einfachste Weg, um Prof. WALTER und die WALTER BAU in den Griff zu bekommen war, die Bürgschaftslinie soweit zu kürzen, dass keine laufenden Bürgschaften mehr zur Verfügung stehen.
Die Probleme für die WALTER BAU waren dann klar: - sie konnte keine Angebote mehr abgeben
- sie erhielt keinen Auftrag mehr
- sie erhielt keine Schlusszahlung mehr
- sie erhielt viele Teilzahlungen nicht mehr
- sie erhielt keine Lieferungen mehr, weil die Lieferantenversicherung ausfiel
- alle Lieferungen waren durch Barzahlung zu sichern – dies war nur kurzzeitig möglich
- sie erhielt keine Subunternehmer-Leistungen mehr (hier war Vorkasse nötig)
- sie wurde in keine Arbeitsgemeinschaft mehr aufgenommen
- sie musste aus ertragreichen Arbeitsgemeinschaften ausscheiden
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Durch Barzahlung und Vorkasse verschwand die vorhandene Liquidität von ca. 3,0 Mrd. DM wie Wasser im Sand. |
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All diese Probleme wurden von WALTER BAU der Deutschen Bank sofort im Detail aufgeschlüsselt und die Folgen dargestellt. Die Bank war aber unter der Federführung von Dr. Gribkowsky nicht bereit, ihre tödliche Strategie zu ändern. Alles was folgte geschah also wider besseren Wissens.
Aus Vorgesagtem ist die Strategie der Banken erkennbar:
Eine Baufirma kann ohne Bürgschaften nicht existieren.
Die WALTER BAU war ohne die nötigen Bürgschaften gezwungen, alle Bedingungen der Banken zu akzeptieren.
Nur so war es möglich, dass viele Strukturen der WALTER BAU völlig zerstört wurden, ohne dass sich die Firma wehren konnte. Nur so war es dann auch möglich, dass die Banken alle Vermögenswerte (Immobilien und Beteiligungen) für sich als Pfand in Beschlag nehmen konnten.
15. Wie wurde dieser „Fall“ nun der Öffentlichkeit verkauft?
Um einen solchen in diesem Umfang noch nie dagewesenen Vorgang auch tatsächlich ohne Image-Schaden für die Banken durchführen zu können, wurde anscheinend folgende Strategie praktiziert: - Die einzelnen im Verhältnis zum Ganzen unbedeutenden Baustellen-Verluste wurden im Arbeitskreis des Bankenpools sowohl für die banken-interne Beurteilung als auch für externe Reklame als bedrohlich und existenzgefährdend aufbereitet und dargestellt.
- Die Fusion der WALTER BAU mit Heilit + Woerner wurde bankenintern so dargestellt, dass hierdurch mehr Nachteile als Vorteile gegeben waren.
- Der Öffentlichkeit wurden die Maßnahmen der Banken mit Hilfe des Dywidag Vorstandes so verkauft, dass alles, was die Banken taten, nur zur Rettung von WALTER BAU erfolgt.
- Die Fusion der WALTER BAU mit Dywidag wurde ganz tendenziell präsentiert.
Es wurde von der kranken WALTER BAU gesprochen und geschrieben, welche die gesunde Dywidag zum Überleben braucht und vieles mehr. - Schließlich ging man sogar soweit, Prof. WALTER - der wie kaum ein anderer Unternehmer in Deutschland in der Nachkriegszeit einen Weltkonzern aufgebaut hatte - persönlich zu verunglimpfen.
- Prof. WALTER wurde nachgesagt, er führe seine Firmengruppe nach Gutsherrenart (jeder Eingeweihte wusste, dass das Gegenteil der Fall war).
Viele Zeugen, die das Gegenteil aussagen können, standen zur Verfügung, z. B. am wohl unverdächtigsten sind die langjährigen Betriebsratsvorsitzenden Herr Vogler und Herr Poppelreuther. Auch viele leitende Mitarbeiter, viele Vorstände und Aufsichtsräte, können dieses Lügenmärchen heute noch widerlegen.
Prof. WALTER wurde sogar zudiktiert, er wäre für die Baustellenverluste (die im Übrigen zum Zeitpunkt der Bürgschaftskürzung nur peanuts waren) hauptverantwortlich.
Dieser Unsinn und diese Lügenmärchen wurden 2002 / 2004 vor dem Hintergrund behauptet, dass Prof. WALTER schon seit 1996 gar nicht mehr im Vorstand der WALTER BAU tätig war.
All das geschah anscheinend wider besseren Wissens und nur, um das Handeln der Banken in der Öffentlichkeit zu erklären.
Die Banken sollten als „Saubermann“, die WALTER BAU sollte als kranke Firma und Prof. WALTER als der Übel-Täter präsentiert werden.
Diese erfundenen und falschen Negativmeldungen wurden anscheinend subtil den Medien zugespielt.
Viele Medien berichteten dann gierig, ohne Prof. WALTER zu hören, alle die folgenden unglaublichen Falschmeldungen - WALTER BAU hat große Verluste
- WALTER BAU ist eine kranke Firma
- Die Fusion WALTER BAU mit Heilit + Woerner bringt keine Vorteile
- Die WALTER BAU beutet die Heilit + Woerner aus
- Die Fusion WALTER BAU mit Dywidag ist nur zum Vorteil von WALTER BAU und zum Nachteil von Dywidag
- Die WALTER BAU braucht Dywidag zum Überleben
- Prof. WALTER ist der Übeltäter, er muss schnell weg.
Nur mit solchen Lügenmärchen war es den Banken anscheinend möglich, ohne Image-Verlust der WALTER BAU tatsächlich die Bürgschaften weiterhin soweit zu kürzen und alle wichtigen Vermögenswerte als Pfand in Beschlag zu nehmen, dass die Firma ganz schnell aktions- und funktionsunfähig war?
16. „Nun musste man der WALTER BAU helfen“
Die Banken kamen jetzt als „Wohltäter“.
Ein Bankenkonsortium, bestehend aus 27 Banken und Versicherungen, wurde installiert. Nicht zufällig hatte man für Entscheidungen im Bankenpool die absolut tödliche Einstimmigkeit festgelegt. Einer der dagegen stimmt, ist ja immer zu finden.
Die Fa. McKinsey, mit welcher die Fusion WALTER BAU mit Heilit + Woerner im Jahr 2000 reibungslos und nahezu perfekt durchgeführt wurde und mit welcher die Fusion WALTER BAU mit Dywidag bis ins Detail geplant war, musste auf Druck der Banken bei WALTER BAU ausscheiden. Stattdessen wurde die Fa. Roland Berger auf Druck der Banken eingesetzt.
Die Fa. WALTER BAU konnte sich dagegen nicht mehr wehren. Sie war gelähmt. Sie war paralysiert.
Die oberste Führung des Bankenkonsortiums und des Bankenpools lag im Wesentlichen bei der Deutschen Bank bzw. bei der Person Dr. Gribkowsky, welcher später zur Bayer. Landesbank wechselte und dort mitverantwortlich an der Vernichtung von mehr als 10,0 Mrd. € beteiligt war.
Bei der Deutschen Bank waren zu diesem Zeitpunkt 3 bis 4 Personen für die WALTER BAU AG zuständig. Ob hiervon einer als Drahtzieher das Geschehen lenkte oder ob ein Komplott wirkte, war damals unerheblich. Der gesamte Bankenpool folgte nämlich der Poolführung und die einzelnen Banken folgten dem Bankenpool. So kam es zur "unvermeidlichen" Katastrophe.
Die Besetzung des Bankenpools und dessen Arbeitsgruppe erfolgte durch völlig abhängige Bankangestellte verschiedener Banken, welche weder große unternehmerische Erfahrung noch entsprechende Entscheidungsbefugnisse hatten. Auch die Arbeitsgruppe des Bankenpools wurde zentral und personengleich gelenkt. Sowohl die Vertreter des Bankenpools als auch die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe waren nicht nur meist junge, unerfahrene „Controller“, „Analysten“ oder „Risikomanager“, sondern was viel schlimmer war, teilweise unfähige, selbstgefällige Wichtigtuer. Kaum einer von diesen hatte die geringste unternehmerische Ahnung. Wie Schulprüflinge addierten diese „Könner“ vermeintliche Risiken. Unternehmerische Chancen sahen sie natürlich nicht. Ihre Arbeit und die von ihnen erstellten Papiere waren im vorauseilenden Gehorsam dementsprechend meist nahezu nur destruktiv und zerstörend. Herr Rasch war die rechte Hand von Dr. Gribkowsky und mit vorauseilendem Gehorsam im Bankenpool tätig.
Fast jede Tätigkeit in der Arbeitsgruppe des Bankenpools war von der Angst, Fehler zu begehen und vom Sicherheitsdenken nach allen Richtungen geprägt. Auch spielte der vorauseilende Gehorsam, auf jeden Fall dem Willen der jeweils „Oberen“ gerecht zu werden, immer eine ganz große Rolle. Entsprechend wurden alle Papiere auf der „total sicheren Seite“ - um nicht zu sagen – völlig theoretisch und völlig vorbei an unternehmerischem Realismus so aufbereitet, dass die WALTER BAU und Prof. WALTER möglichst schlecht aussahen.
Hierauf aufbauend wurden viele Entscheidungsunterlagen für den Bankenpool und für die internen Bankentscheidungen erstellt. Der Bankenpool und seine Arbeitsgruppe formulierten auch die Forderungen an die WALTER BAU. Diese waren für ein mittel- oder gar langfristiges Überleben der WALTER BAU absolut ungeeignet.
17. Und was waren nun die Interessen der Banken bei WALTER BAU?
Die Interessen von WALTER BAU spielten vermutlich keine große Rolle, die Interessen der Banken waren das Ziel.
Vermutliche Interessen der Banken: - Abbau der Risikoquote „Bau“ (Rating-Gesellschaften)
- Rückholung der Bankbürgschaften (so viel und so schnell wie möglich)
- Die Verpfändung von Sicherheiten für die noch vorhandenen Restbankbürgschaften (Immobilien und Beteiligungen)
- Rückführung von Bargeld (so viel wie möglich)
- Bereinigung des deutschen Bau-Marktes
- Wertsteigerung der im Portfolio der Banken befindlichen anderen Bau-Aktien - falls die WALTER BAU als Konkurrent ausscheidet
- Lösung von Problemen bei einigen anderen Bau-Konzernen
- wenn diese günstig in Teilbereichen von WALTER BAU einsteigen können - wenn diese einen wichtigen Konkurrenten weniger haben
- Emotionale und persönliche Gründe einiger Personen
Der Haupt-Risikobereich –Kredite– spielte bei WALTER BAU Anfang 2000 keine Rolle (Kredite waren 2000 nicht vorhanden, sie wurden erst durch die Bürgschaftskürzungen der Banken nötig).
Der erste Risikobereich der Banken war anscheinend: Senkung der „Risikoquote Bau“. Zum Nachweis bei den Rating-Gesellschaften war die „Risikoquote Bau“ bei der WALTER BAU so stark und so schnell wie möglich.
Der zweite Risikobereich war scheinbar die Reduzierung bzw. Rückführung der Bankbürgschaften (der Avale). Zwar hatten die Banken bei WALTER BAU in fast 40 Jahren unter der Regie von Prof. WALTER noch nie eine Bürgschaft verloren, trotzdem kürzte der Bankenpool der Fa. WALTER BAU weiterhin die Bürgschaften so stark, dass die Fa. WALTER BAU aktionsunfähig wurde.
Der dritte Risikobereich war anscheinend die Beschaffung von Sicherheiten (anscheinend für die Bürgschaften und zur Verwertung). Hier waren nun die wohlfährigen Bankangestellten, die Poolmitglieder, die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe des Pools in ihrem Element.
Gemäß der Persönlichkeitsstruktur dieser Herrschaften wurden durch sie sofort alle wichtigen Vermögenswerte der WALTER BAU beschlagnahmt. Alle wichtigen Immobilien und alle wichtigen Beteiligungen wurden willkürlich als Pfand für die Absicherung der gegebenen Bürgschaften genommen.
Die Belange der Fa. WALTER BAU, die Marktgängigkeit der Firma, die Überlebensfähigkeit des Unternehmens spielte anscheinend eine absolut untergeordnete, eine marginale Rolle. In reiner Buchhaltermentalität wurden wie schon beschrieben in der Arbeitsgruppe des Bankenpools die Papiere aufbereitet.
Bei nahezu jeder Bankenpool-Sitzung wurden die sturmerprobten und wirklich qualifizierten Manager der WALTER-Gruppe von den subalternen, oftmals völlig unqualifizierten Bankmitarbeitern regelrecht vorgeführt: In einer unglaublich erniedrigenden Arroganz wurden ihnen die durch die Maßnahmen der Banken verursachten und nicht mehr zu verhindernden Verluste um die Ohren gehauen. - In belehrender Weise erklärten völlig praxisfremde Theoretiker und Wichtigmacher, wie der Konzern umzustrukturieren, neu zu organisieren und richtig zu führen sei.
Mit Risikomanagement, von Businessplanung und mit Vertriebsstrategie wurde doziert. - Diese Anfänger waren dann jeweils mächtig stolz auf ihre Luftnummern.
Die Interessen der Banken waren allem Anschein nach wie gesagt: - Rückführung vom Cash, so viel wie möglich
- Abbau der Bürgschaften
- Verhaftung aller Vermögenswerte
- Bereinigung des deutschen Baumarktes
- Kurssteigerung der bei den Banken befindlichen anderen Bauaktien
- Lösung von Bankproblemen bei anderen Baukonzernen
- Emotionale, persönliche Gründe
Nie wurde über solche Themen offiziell gesprochen. Das Handeln des Bankenpools lässt aber keine anderen Schlüsse zu.
18. So kam, was kommen musste:
Die Presse wurde anscheinend weiterhin ständig mit Falschmeldungen versorgt. Die Banken verkauften „ihre Wahrheit“. Der Dywidag-Vorstand verkaufte „seine Wahrheit“. Prof. WALTER und die Vorstände von WALTER BAU wurden nicht gehört. Der Vorstand von Dywidag hatte mit Hilfe der Banken und der Fa. Roland Berger im fusionierten Unternehmen WALTER BAU mit Dywidag die Herrschaft übernommen. Diese Herren vertraten völlig andere Interessen als Prof. WALTER und der Aufsichtsrat von WALTER BAU. Sie waren aber die Gesprächspartner der Banken und der Medien.
Das Sagen hatten also nun Vorstände, die bei Dywidag schon die höchsten Verluste in deren Geschichte eingefahren hatten und mit Druck der Banken, bei WALTER BAU ans Ruder kamen.
Mit Wonne wurde vor diesem Hintergrund in den Medien über die „kranke und notleidende WALTER BAU“, welche Hilfe von außen benötigt, über die gesunde Dywidag, welche die WALTER BAU retten sollte und über den „querköpfigen Prof. WALTER“ berichtet. Obwohl es genau umgekehrt war, schrieb einer vom anderen ab und berichtete damit die Unwahrheit. Prof. WALTER und die Aufsichtsräte kamen nicht zu Wort. Durch diese Meldungen kamen die WALTER BAU und Prof. WALTER in ein völlig falsches Licht. Die Kunden, die Lieferanten, die Subunternehmer und viele andere Geschäftspartner und sogar viele Mitarbeiter verloren das Vertrauen zu WALTER BAU. Jeder, ob Firma oder Person, über den so geschrieben wird, geht zugrunde. Keiner überlebt so eine Kampagne. Ab 2001 ging es nur noch abwärts.
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Ab 2001 bekam die WALTER BAU kaum noch Aufträge. Bei den wenigen Aufträgen waren die Preise oftmals kaum auskömmlich. Die Kostenanpassung konnte dem Leistungsrückgang nicht mehr folgen. Die Gemeinkosten stiegen schneller als durch die sogenannte Strukturanpassung möglich war. Verluste wurden produziert sowohl operativ, als auch durch Kostenunterdeckung und durch die gewaltigen Kosten, welche die Berater und die Banken verursachten. Statt unternehmerisch gegenzusteuern, wurde unter der Federführung der Firma Roland Berger nur Leistungsreduzierung und Rückführung von Bürgschaften gefordert. Verkleinern, Reduzieren, Einschneiden, Tieferschneiden und Schließen waren die täglichen kraftmeisterischen Forderungen. Antiunternehmertum in unvorstellbarem Ausmaß war die Praxis jeden Tag. Die Verluste stiegen unaufhaltsam.
Die vorhandene hohe Liquidität verschwand wie Wasser im Sand. Die Strukturen des Gesamtkonzerns der Kernbereiche, der Niederlassungen und Abteilungen wurden in kurzer Zeit völlig zerschlagen. Wirtschaftliche Geschäftsabläufe waren kaum noch möglich. Das erfolgreiche, operative Geschäft wurde den Forderungen der Banken und den Theorien sogenannter Berater geopfert. Die Funktion des Gesamtkonzerns begann zu zerbrechen.
Das Schiff begann zu schlingern. Zu viele Leichtmatrosen des Bankenpools und der Berater waren an Bord und beschäftigten sich mit Sandkastenspielen, statt mit den wirklichen Problemen und der operativen Führung der WALTER BAU. Viele gute Mitarbeiter, viele Leistungsträger verließen die Firma. Prof. WALTER hatte seit Eintritt der Fa. Roland Berger, seit Installation des Bankenpools, keinen Einfluss mehr auf das Geschehen. Er musste zusehen, wie sein ganzes Lebenswerk immer weiter zugrunde gerichtet wurde.
Selbst der langjährige Betriebsratsvorsitzende Peter Vogler, welcher im Aufsichtsrat saß und sein ebenso hochqualifizierter Nachfolger Michael Poppelreuther hatten auf Grund des völlig überforderten Nachfolgers Karl Bauer keine Eingriffsmöglichkeit.
19. Der Kampf um’s Überleben ging weiter
Trotz des oben beschriebenen für einen Unternehmer nicht nachvollziehbaren Sachverhaltes kämpfte die Firma – ein Teil der Vorstände und der größte Teil der leitenden Mitarbeiter - mit unglaublichem, persönlichen Engagement weiter ums Überleben der Firma WALTER BAU. Alle glaubten daran, dass die Aktionen der Banken nur vorübergehend sind und dass die Firma bald wieder ausreichende Bürgschaften erhalten wird. Jeder glaubte auch daran, dass die Banken ihre völlig zu Unrecht beschlagnahmten Sicherheiten wieder freigeben werden und dass bald wieder Normalität einkehren wird. Niemand ging davon aus, dass die Banken ernsthaft willens sind, die Reduzierung der Bürgschaften und die Beschaffung von Sicherheiten bei der WALTER BAU so lange zu betreiben, bis die gesamte Fa. WALTER BAU funktionsunfähig ist. Alle gingen davon aus, dass es kurzfristig wieder möglich sein wird, die Gesamtfirmenstruktur - ebenso wie die Einzelstrukturen - wieder zu ordnen und dass dann wieder operativ und unternehmerisch gearbeitet wird.
Dafür kämpften nahezu alle leitenden Mitarbeiter im Konzern.
Das Vorgesagte, dieser Glaube war der Grund, warum immer wieder aus dem Management neue gute und praxisnahe Konzepte für die Struktur, für das operative Geschäft und für die tägliche Arbeit vorgelegt wurden. Für viele leitenden Mitarbeiter der WALTER BAU war es völlig unverständlich und nicht nachvollziehbar, warum nahezu alle zukunftsweisenden Vorschläge und nahezu alle neuen und guten Strukturkonzepte seitens der Banken und der Berater als unbrauchbar und als unrealistisch abgelehnt wurden. Personalabbau und Schließungen hatten Vorrang vor operativem Tun und unternehmerischem Handeln. Auch nahezu jeder Verkauf von Immobilien und Beteiligungen wurden seitens der Banken abgelehnt. All diese Vermögenswerte waren nämlich an die Banken verpfändet, so dass der Erlös größtenteils nur den Banken zustand und diese davon nicht abgingen.
Die Gier der Banken war nahezu grenzenlos. An ihr und ihrem Verhalten scheiterten demzufolge ebenso die meisten Versuche, durch Abverkauf Liquidität zu beschaffen wie fast alle seriösen Auftragsbeschaffungen, sowohl im Inland als auch im Ausland.
20. Das USA-Geschäft
In den USA war die WALTER BAU trotz guter Zukunftsaussichten gezwungen, das operative Geschäft mangels Bürgschaften nahezu auf Null herunterzufahren. Neue Aufträge waren nicht mehr möglich. Die Außenstände wurden hierdurch nicht mehr bezahlt. Baustellen standen still. Die Liquidität verschwand. Die Verluste stiegen von Woche zu Woche. Das Kapital der Firma wurde hierdurch völlig vernichtet. Von einem Muster-Bau-Unternehmen in USA blieben am Ende nur noch Verluste übrig.
Dies alles geschah vor dem Hintergrund, - dass genügend Aufträge vorhanden waren,
- dass die Firma in fast jeder Beziehung vorbildlich funktionierte und hohes Ansehen genoß.
21. Das Australien-Geschäft
Noch krasser war die Situation in Australien. Nach dem Einstieg der WALTER BAU im Jahre 1994/95 bei der australischen Baufirma CCG - Concrete Constructions Group wurde die WCG - Walter-Construction-Group gegründet. Bei der WCG wurde sofort die Gesamtstruktur der Firma optimiert. Bereits nach 15 Monaten zählte die WCG operativ zu den Herzeige-Baukonzernen in Australien mit sehr guten Zukunftsaussichten. Die WCG steigerte ihre Leistung und ihren Ertrag kontinuierlich. Die Fa. WCG war in Australien und im gesamten Aseanraum sehr erfolgreich tätig. Die WCG - Walter-Construction-Group - zählte 2000 in Australien zu den großen und erfolgreichsten Bau-Konzernen im Ingenieur- und im Hochbau.
Völlig unerwartet nach erfolgreicher Neustrukturierung und mitten in der Einführungsphase und im Aufbau des sehr erfolgreichen Walter-Heilit-Verkehrswege-Baues in Australien wurden der WCG 2001 von der Deutschen Bank die Bürgschaftslinien und die laufende Finanzierung so stark gekürzt, dass ein erfolgreiches Weiterarbeiten unmöglich war.
Die australischen Banken folgten natürlicherweise sofort der Deutschen Bank. Auch die BLB spielte auf Grund des neuen Vorstandsvorsitzenden Schmidt und Herrn Dr. Hanisch das üble Spiel mit. Die bis dahin erfolgreiche WCG war hierdurch über Nacht akquisitorisch und in der Folge auch operativ nahezu handlungsunfähig. Auch hier wurde die Presse sofort informiert und berichtete über die Probleme bei der WCG. Bauherren, Subunternehmer und Lieferanten zogen sofort die Notbremse. Alle Gespräche mit der Deutschen Bank und der Bayer. Landesbank halfen nichts.
Die Banken blieben auch in Australien bei ihrem vernichtenden Kurs. Die Bürgschaften mußten zurück, das "Risiko Bau" musste reduziert werden. Die Banken-Strategie gegenüber WALTER BAU ging sogar soweit, dass Herr Dr. Hanisch - BLB den Vorstand der WALTER BAU dazu zwang, den Verkauf der WCG einzuleiten und hierfür eine seitens der Banken vorgeschlagene Merger-Gesellschaft, bei welcher Herr Dr. Hanisch - BLB seinerzeit in einem Aufsichtsgremium saß, beauftragen musste.
Schließlich wurde sogar der Verkauf einer nicht betriebsnötigen, sehr wertvollen Immobilie verunmöglicht.
Alle Warnungen der WALTER BAU wurden in den Wind geschlagen. Zu allem Übel wurden auch über den geplanten Verkauf der WCG die Medien sofort informiert. Dieses Anti-Unternehmertum hatte zur Folge, dass die Firma WCG sofort unverkäuflich war und die Verkaufsaktion mit sehr großen Verlusten schnell wieder eingestellt werden musste. Dies war natürlich das Todesurteil für die Firma WCG in Australien. Weil auch dieses Unternehmen ein sehr bekanntes und ausgesprochen erfolgreiches und gut strukturiertes Unternehmen war, dauerte auch dort der Überlebenskampf mehrere Jahre. Die Kapitalvernichtung bei WCG in Australien belief sich auf mehr als 100 Mio. DM. Sie war noch höher als die der in der USA bewirkten Kapitalvernichtung.
Die WALTER BAU AG hatte dadurch – wie jeder nachvollziehen kann - sowohl in USA als auch in Australien sehr hohen Abschreibungsbedarf und hierdurch riesige Verluste. Auch diese Verluste waren verursacht durch eine für niemand nachvollziehbare Bankenstrategie. Und auch diese Verluste waren noch nicht existenziell. Die WALTER BAU hätte auch dies alles überlebt.
22. Auslands-Niederlassungen
Wie in USA und Australien so hatte die bis dahin sehr erfolgreiche gesamte weltweit tätige Auslands-Niederlassung mit Sitz in Augsburg durch die Maßnahmen der Banken große Probleme. Mangels plötzlich fehlender Bürgschaften und aufgrund der vorbeschriebenen riesigen Strukturprobleme der Mutterfirma, konnten viele schon bis zur Auftragshereinnahme verhandelten Großprojekte nicht weiter verhandelt werden. Manche endverhandelten Aufträge konnten nicht mehr angenommen werden. Die persönliche Beziehung von Prof. WALTER und vieler anderer Kontaktleute waren durch eine völlig falsche Unternehmensstrategie und die Aktivitäten der Banken total gekappt.
Großprojekte in Libanon, in Lybien, in Algerien, in Arabien, in der Türkei und auch beste Beziehungen nach Polen und in die neuen Ostgebiete konnten nicht mehr weiter genutzt werden. Das operative Geschäft im internationalen Bereich reduzierte sich von Monat zu Monat. Zum einen war es eine Schande, was bei WALTER BAU durch die Maßnahmen der Banken passierte und zum anderen war es eine große Katastrophe für Mitarbeiter, Subunternehmer und Lieferanten.
23. Weitere Sanierungsversuche
Rückblickend gesehen kann man es kaum glauben, dass vor diesem Hintergrund es immer noch Vorstände und leitende Mitarbeiter gab, welche nach wie vor ums Überleben der Firma kämpften. Diese Getreuen wussten, dass die WALTER BAU nach wie vor über beträchtliche Vermögenswerte im Beteiligungs- und Immobilien-Bereich verfügte und für sie die Firma immer noch zu retten gewesen wäre, wenn die Banken die notwendigen Bürgschaften gegeben und die vorgenannten Vermögenswerte wieder pfandfrei gestellt hätten. Nur so ist es zu verstehen, dass seitens einzelner Vorstände und leitender Mitarbeiter der WALTER BAU immer noch neue Zukunftskonzepte vorgelegt wurden.
A) Veräußerung der Züblin-Beteiligung: So wurde 2003 von der WALTER BAU versucht, die Züblin-Beteiligung zu veräußern. Die Verhandlungen waren abschlußreif zu Ende geführt. Der Verkauf hätte alle Probleme bei WALTER BAU gelöst. Der Verkauf wurde jedoch durch die Aktionen der Bankenstrategie unterlaufen und verhindert.
B) Kauf Züblin-Restaktien: Ein weiterer Vorschlag der WALTER BAU Mitte 2004 war dann der Kauf der restlichen Züblin-Anteile von der Familie Lenz. Hier war mit Familie Lenz wider Erwartung totale Einigung erzielt. Der Kaufpreis war endverhandelt. Familie Lenz hatte bereits unterschrieben.
Auch dieser Kauf hätte die WALTER BAU in die Lage versetzt, alle Probleme bei WALTER BAU schnell zu lösen.
Wie beim Züblin-Verkauf so gaben die Banken auch hier zunächst ihre Zusage und hielten diese aufrecht bis zum Tage der Bezahlung des Kaufpreises. Am letzten Tag – kurz vor der Bezahlung – wurde dann von seiten der Banken die Bezahlung durch die WALTER BAU mit fadenscheinigen Argumenten verhindert. Hier spielten die Deutsche Bank, die BLB und die Württembergische LB die entscheidende Rolle.
Diese Banken-Aktion war für niemand nachvollziehbar, es sei denn, man ging davon aus, dass es der Wille der Banken war, die WALTER BAU zu liquidieren. Selbst zu diesem Zeitpunkt konnte sich dies niemand bei den leitenden Mitarbeitern der WALTER BAU vorstellen. Und so kam es zum letzten Rettungsversuch.
C) Verkauf der DSI, der DSP und einiger Immobilien: Die WALTER BAU versuchte nun Ende 2004, die DSI, die tschechische Straßenbau-Firma DSP, die österreichische Ingenieur-Bau-Tochtergesellschaft und einige Immobilien zu verkaufen. Hierbei handelte es sich um hochrentable Unternehmen mit mehreren hundert Mil. DM Wert. Dieser Verkauf hätte soviel flüssige Mittel erbracht, dass die notwendige Liquidität für die Zukunft vorhanden gewesen wäre. Die geringen Kredite wären zurückbezahlt worden und ausreichend flüssige Mittel wären zur Verfügung gestanden. Die Firma hätte sich wieder neu ausrichten und ihre Struktur den Anforderungen der Zukunft anpassen können. Auch für diese Verkäufe (DSI-DSP-Immobilien) wurde die Zustimmung der Banken zunächst signalisiert und bis zum letzten Tag aufrechterhalten.
Ende Januar 2005, als die Verkäufe tatsächlich möglich waren, wurde dann für alle Beteiligten völlig überraschend quasi in letzter Sekunde von den Banken die Zusage zum Verkauf mit heute widerlegbaren Argumenten zurückgenommen und damit der Verkauf verunmöglicht. Der Grund auch für dieses Verhalten der Banken lag im nachhinein gesehen allem Anschein nach allein darin, dass die Banken nicht bereit waren, ihre für die Bürgschaften kassierten wertvollen Sicherheiten freizugeben und die notwendigen Bankbürgschaften zu stellen. Sie wollten einfach nur kassieren. Auch emotionale Gründe bestimmter Personen waren sicherlich im Spiel.
Pikanterweise hatten die Banken der WALTER BAU für die DSI seinerzeit einen "Schandpreis" von nur 86 Mio. € angeboten, die WB war notgedrungen damit einverstanden. Die Banken lehnten auch dieses Schandangebot in letzter Sekunde ab und behielten das Pfand mit DSI für sich.
Wenige Monate nach der Insolvenz der WB wurde die DSI dann um ca. 160 Mio. € an eine den Banken bekannte Investmentgesellschaft verkauft. Im Jahre 2007, nach Ablauf einer Schonfrist von 2 Jahren, wurde die DSI nun um ca. 1,15 Mrd. € an eine schwedische Firma weiterverkauft.
Ist so etwas nicht Betrug? Ist dies nicht höchste Wirtschaftskriminalität?
24. Endgültiges Ende für die WALTER BAU
Nach all den oben beschriebenen wirklich grausamen Vorgängen in den Jahren 2001/02/03/04 (solange dauerte der Todeskampf) kam Ende Januar 2005 das endgültige Aus für die Fa. WALTER BAU. Nachdem wider Erwarten letztendlich sowohl der DSI-Verkauf scheiterte, als auch der Verkauf der Straßenbaufirma in Tschechien DSP, der Ingenieurfirma in Österreich und auch der Verkauf einiger Immobilien von den Banken verhindert wurde, fehlte der Firma die Liquidität. Die Firma war schlichtweg zahlungsunfähig, obwohl sie nach wie vor über ein riesiges Vermögen im Immobilienbereich und bei Beteiligungen verfügte. Dies alles war aber anscheinend so gewollt.
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Folgende Schritte führten zum Ziel der Banken: - Die vom Arbeitskreis des Bankenpools aufbereiteten (gelenkten oder nicht gelenkten) vorwiegend negativen Papiere wurden im Bankenpool entsprechend verabschiedet.
- Sog. „Chefcontroller“, sog. „Chefanalysten“ und sog. „Chefrisikomanager“ bereiteten dann für die „Nicht-Zuständigkeits-Vorstände“ bei Banken die notwendigen Entscheidungspapiere vor.
- Die „Nicht-Zuständigkeits-Vorstände“ fällten dann anscheinend in selbstverschuldeter Unkenntnis jeweils die Urteile über die WALTER BAU AG und am Ende auch das Todesurteil. Herr Fitschen von der Deutschen Bank, Herr Schmidt, BLB und Herr Dr. Gribkowsky, zwischenzeitlich bei BLB, waren am Schluss entscheidende Figuren der Banken.
Ob alles was bei WALTER BAU geschah, von der Bürgschaftskürzung bis zur Verunmöglichung des DSI-Verkaufes, gewollt und vorbereitet war, um alles dann in einer gelenkten Aktion durchzuführen, weiß niemand. Die unendlich vielen, wie in einem Puzzle zusammenpassenden, Zufälligkeiten machen mehr als nachdenklich.
Am 1. Februar 2005 mussten die Vorstände der WALTER BAU beim Amtsgericht in Augsburg die Insolvenz anmelden, damit sie sich nicht strafbar machten. Ein selbst nach 4-jährigem Todeskampf noch sehr gesundes Unternehmen, nämlich die WALTER BAU, verschwand vom Markt.
Noch kurz zuvor hatte die Fa. Roland Berger (welche nicht als Freund von WALTER zu sehen waren) dem Unternehmen und den Banken bestätigt, die WALTER BAU ist - sanierungsfähig und
- sanierungswürdig.
Dies alles interessierte anscheinend die Banken nicht. Sie waren allem Anschein nach vielmehr nur darauf bedacht, - die Bürgschaften zurückzuholen,
- keine Kredite zu geben,
- die in Pfand genommenen Sicherheiten in Immobilienvermögen im Beteiligungsvermögen und im Anlagevermögen nicht mehr freizugeben.
- Diese Sicherheiten für die Banken zu verwerten.
Viele langjährige Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz. Viele Mitarbeiter verloren aber auch ihre Existenz und ihren Lebensinhalt.
Viele Lieferanten verloren ihr Geld. Viele Handwerkerfirmen und Subunternehmer verloren sogar ihre Existenz.
Nach der Meinung vieler Leser der Veröffentlichung in der FAZ vom 22.02.2006 wurde soziales Denken im Falle der Zerstörung von WALTER BAU anscheinend der Geldgier der Banken und einem völlig fehlgeleiteten Kapitalismus geopfert. Wie ist das, was hier geschehen ist, sonst zu erklären? fragen sich die Menschen.
Die Zerstörung der WALTER BAU ab Mai 2000 bis Februar 2005 war einer der größten sozialen Skandale in der Nachkriegszeit in Deutschland. Viele sprechen bei der Insolvenz der WALTER BAU von einem Wirtschaftsverbrechen und von Raubkapitalismus.
Bedeutend ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass viele ehemaligen Bereiche der Walter-Gruppe heute weltweit mit großem Erfolg weiter arbeiten. Nur der Name hat sich teilweise geändert und die Eigentümer sind andere.
Bedenklich ist, dass dies alles in einem Rechtsstaat, in einem Sozialstaat und in einem Land geschah, wo man so etwas für unmöglich hielt und hält.
Und noch mehr als bedenklich ist, dass dies alles juristisch ungestraft geschehen konnte und anscheinend auch weiterhin kann. Ungeachtet der juristischen Strafe wird nach Meinung von Prof. WALTER die gerechte Strafe für die Drahtzieher aber sicher folgen.
Interessant ist zum Schluss, warum die Medien hier auf der Seite des Raubrittertums und der Unsozialität höchsten Ausmaßes eingestiegen sind. Warum kämpfen die Medien nicht für Menschen, für die vielen Mitarbeiter und Handwerker, die sich selbst nicht helfen konnten und können?
Hat die Angst vor dem allmächtigen Kapital und dessen Einfluss nun auch schon die Medien erreicht? |
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