1962 | Gründung und Betrieb eines Architektur- und Ingenieurbüros |
1963 | Gründung und Betrieb der Bauunternehmung UBW Universal-Bau WALTER |
1978 | Erwerb der THOSTI Bau AG Ignaz WALTER wird zum Vorsitzenden des Vorstandes bestellt |
1983 | Erwerb der Boswau + Knauer AG |
1983 | Fusion zu WTB WALTER – THOSTI – BOSWAU |
1986 | Erwerb der (HW) Heilit + Woerner AG Prof. WALTER wird Vorsitzender des Aufsichtsrates |
1988 | Erwerb der Züblin AG Prof. WALTER wird Vorsitzender des Aufsichtsrates |
1991 | Erwerb der Dywidag AG Prof. WALTER wird Vorsitzender des Aufsichtsrates |
1993 | Umfirmierung der WTB in WALTER BAU AG, Kapitalerhöhung und Börsengang |
1994 | Gründung der WALTER HOLDING AG |
1994 | Prof. WALTER wird auch Vorsitzender der WALTER HOLDING AG |
1996 | Prof. WALTER scheidet als Vorsitzender des Vorstandes bei (WB) WALTER BAU AG aus und übernimmt dort den Vorsitz des Aufsichtsrates |
1996 | Die WALTER-Gruppe verfügt zu dieser Zeit über ca. 3.0 Mrd. DM liquide Mittel. Die WALTER-Gruppe hat keine Bankverbindlichkeiten. Die Bilanzsumme der WALTER-Gruppe beträgt 7,10 Mrd. DM. Das Eigenkapital der WALTER-Gruppe beträgt 1,513 Mrd. DM. Die Gesamtleistung der WALTER-Gruppe beträgt 16,00 Mrd. DM. Die WALTER-Gruppe beschäftigt 37 000 Personen. Die WALTER-Gruppe arbeitet weltweit sehr erfolgreich und mit hohem Gewinn. |
1999 | Zum ersten Mal nach fast 40 Jahren ergeben sich bei der WALTER Gruppe wie bei der gesamten Konkurrenz einzelne Verlustbaustellen. Von Dywidag abgesehen waren dies peanuts im Verhältnis zum Ganzen. |
2000 | Die (WB) WALTER BAU AG und die (HW) HEILIT + WOERNER fusionieren. |
2000 | Die (WB) WALTER BAU AG alleine - ohne HW, ohne Dywidag und ohne Züblin - verfügt zu dieser Zeit trotz beträchtlicher Investitionen über 680 Mio. € liquide Mittel. |
2000 Anfang
| Die (WB) WALTER BAU AG gibt bekannt, dass in 2001 auch die (WB) WALTER BAU AG und die (DW) Dywidag fusioniert werden (was dann auch 2001 geschah). |
Kündigung der Bürgschaftslinien durch die Deutsche Bank und die schwerwiegenden Folgen |
2000 Mai | Die Deutsche Bank kürzt der WALTER BAU und später der ganzen WALTER-Gruppe - obwohl diese zu dieser Zeit über ca. 2,6 Mrd. DM flüssige Mittel verfügte - die Bürgschaftslinien. Trotz der vom Vorstand der WALTER BAU gelieferten Auflistung der schwerwiegenden Folgen aus dieser Bürgschaftskürzung auf die WALTER-BAU blieb die Bank bei ihrer Kürzung. Die meisten anderen Banken folgten dem ungeschriebenen Gesetz der "Solidarität" und kürzten ebenfalls kurzfristig ihre Bürgschaftslinien. Durch Indiskretion bei Banken wurde bekannt, dass alles vorbesprochen war und nicht zu ändern ist. Die kerngesunde WALTER-BAU war damit über Nacht fast handlungsunfähig. |
ab Ende 2000 | treten die Folgen der Bürgschaftskündigung, wie von WALTER vorhergesagt, massiv ein. WB konnte keine Angebote im In- und Ausland mehr abgeben (Bietungs-/Ausführungs-Bürgschaften fehlten). WB bekam keine Aufträge mehr. WB konnte keine Gewährleistungsbürgschaften mehr geben (die Schlußzahlungen kamen nicht mehr). WB konnte keine Lieferantenbürgschaften mehr geben (Lieferanten und Subunternehmer fielen aus). WB war schnell aktionsunfähig [siehe auch Dokumentation vom 22.02.2006 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung („Hintergründe der Insolvenz der WALTER BAU AG“) am Ende des Berichtes]. |
2000/2001 | Trotz dieser Probleme und der hohen Verluste von Dywidag musste die WB die nicht mehr aufzuhaltende Fusion der (WB) WALTER BAU AG mit der (DW) Dywidag AG durchführen. Die Fusion wurde im Dezember 2001 im Wesentlichen praktisch abgeschlossen. |
2001 | McKinsey, mit welcher die Fusion (WB) WALTER BAU AG mit (HW) HEILIT + WOERNER in 2000 perfekt abgewickelt wurde und mit welcher die Fusion mit (DW) Dywidag bis ins Detail durchgeplant war, musste bei WALTER BAU AG durch Druck der Deutschen Bank ausscheiden. |
2001
| Die Unternehmensberatung Roland Berger wurde dafür durch Druck der Banken eingesetzt. |
2001 | Ein Bankenpool von 27 Banken und Versicherungen mit dem vernichtenden Zwang zur Entscheidungseinstimmigkeit wurde installiert. Auch dies gehörte zur anscheinend konzentrierten Absprache der Banken. |
2001 | Sofort wurden von den Banken alle wichtigen Vermögenswerte der (WB) WALTER BAU AG, auch der ehemaligen (HW) HEILIT + WOERNER + (DW) Dywidag beschlagnahmt, d. h.: Alle wertvollen Immobilien und Beteiligungen wurden von den Banken als Pfand für die noch zur Verfügung gestellten Rest-Bürgschaften in Beschlag genommen. Nun folgte die unheilvolle „antiunternehmerische“ Tätigkeit des Bankenpools. |
2002 | Die Maßnahmen des Bankenpools wurden durch großteils für diese Aufgabe unqualifizierte Personen ausschließlich im Sinne der Banken bestimmt und waren demgemäß sehr oft hochgradig unternehmensschädlich. |
ab 2002 | führte die durch die Banken verursachte und durch die Fa. Roland Berger praktizierte Dauer-Restrukturierung zur Auflösung selbst der besten WALTER BAU AG-Strukturen [siehe Dokumentation vom 22.02.2006 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung („Hintergründe der Insolvenz der WALTER BAU AG“)].
Ab der Kündigung der Avale (Bürgschaft) im Mai 2000 berichteten viele Medien in einer derart vernichtenden Weise über die WALTER BAU, dass jeder Außenstehende davon ausgehen musste, die WALTER BAU sei völlig überschuldet und fast pleite.
Von einigen Medien war zu erfahren, dass sie von bestimmten Banken und aus dem Vorstand von Dywidag nur katastrophale Informationen über WALTER BAU erhielten und deshalb so berichten müssen.
Es war offensichtlich, dass diese Medienkampagne von einigen Banken konzertiert gesteuert war und Vorstände von Dywidag mitspielten.
Die Pleite von Holzmann verschlimmerte die Situation der WALTER BAU zusätzlich. Ständig wurde die WALTER BAU mit Holzmann verglichen. Zu allem Überfluss spielte ein Großteil des Managements von Dywidag bezüglich Negativberichte über WALTER BAU eine große Rolle. Der Frust des Dywidag-Managements über das offene Berichtswesen von Prof. WALTER und der zwangsweisen Fusion verursachte bösartigste, negative und völlig falsche Aussagen über WALTER BAU und Prof. WALTER. Dabei lag der Grund für die zwangsläufige Übernahme von Dywidag durch WALTER BAU ausschließlich in den seit 1996 dauerhaft hohen operativen Verlusten der Dywidag.
Ein weiteres großes Problem für WALTER BAU stellte der neu installierte Bankenpool dar. Hier agierten völlig unerfahrene theoretisierende Wichtigmacher und Nichtskönner. In einer unglaublich arroganten und selbstherrlichen Art behandelten und knebelten diese Leute den Vorstand der WALTER BAU.
Diese Herrschaften stellten Forderungen die praktisch ja sogar theoretisch niemals erfüllbar waren. - nahezu alle Angebote müssen vom Bankenpool vor Abgabe genehmigt werden (kein Mensch im Bankenpool hatte eine Ahnung von Kalkulation und Preisbildung) Eine Angebotskontrolle war also gar nicht möglich. - nahezu alle Aufträge müssen vor Hereinnahme durch den Bankenpool genehmigt werden (auch dies war weder praktisch noch theoretisch möglich, jedoch total geschäftsschädigend) - nahezu alle Zahlungen müssen vorher vom Bankenpool genehmigt werden (bei 16 Mrd. DM Leistung ein logistisch nicht darstellbares Unterfangen) - der Bankenpool musste in alle mehr oder weniger wichtigen Geschäftsvorgänge eingebunden werden und seine Zustimmung erteilen (bei 16 Mrd. DM internationaler Leistung rund um den Globus völlig unmöglich und tödlich für jedes Geschäft) Schnell standen die arroganten Theoretiker - interne Kasperlköpfe genannt - vor unlösbaren Problemen.
Nun wurde wieder stufenweise zurück gerudert. Der in der Zwischenzeit in 4 Monaten angerichtete Schaden ging in 2-stellige Mio.-Höhe und war unter diesem Bankenpool nicht mehr korrigierbar. |
2002-2005 | Vor diesem Hintergrund war es der (WB) WALTER BAU AG kaum mehr möglich, gewinnbringende Aufträge zu beschaffen. Verluste waren durch die Maßnahmen des Bankenpools oft regelrecht vorprogrammiert. Im Falle einzelner akquisitorischer Überraschungserfolge des (WB) WALTER BAU-Managements wurden vom Bankenpool die Fesseln jeweils sofort noch enger geschnallt. Man wollte ja kein neues Geschäft wegen neuer Bürgschaften. In dieser Zeit ereigneten sich bei WALTER BAU AG unglaubliche Dinge [siehe Dokumentation vom 22.02.2006 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung („Hintergründe der Insolvenz der WALTER BAU AG“)]. |
2002-2005 | Eine unvorstellbare Kapitalvernichtung fand statt. Die gesamte Struktur, selbst höchstprofitable Einzelstrukturen wurden zerstört. |
2002-2005 | Nur weil die WALTER BAU AG in jeder Beziehung gesund war, konnte sie trotz der oft nicht nachvollziehbaren Maßnahmen der Banken so lange überleben (vom Mai 2000 bis 01.02.2005). Die Leitenden Mitarbeiter bei WALTER BAU AG kämpften nur deshalb bis zum Schluss um den Fortbestand der Firma, weil niemand davon ausging, dass die Banken die beträchtlichen Vermögenswerte im Immobilien- und im Beteiligungsbereich nicht wieder freigeben und für sich reservieren und so das ganze Unternehmen zerstören. |
2005 | Am 1. Februar 2005 war der Vorstand der WALTER BAU AG trotz immer noch vorhandener beträchtlicher Vermögenswerte (tatsächlicher Verkehrswert der Beteiligungen des Immobilienvermögens, des sonstigen Anlagevermögens in Höhe von 1,8 Mrd. €) gezwungen, am 01.02.2005 wegen Liquiditätsmangel die Insolvenz der WALTER BAU AG anzumelden. |
heute | Ein Großteil der WALTER-Gruppe arbeitet heute teils weltweit mit großem Erfolg weiter. Nur der Name hat sich teilweise geändert und die Eigentümer sind andere. |